Auswahl durch Lebensstil verursachter Mikronährstoff-Mängel

Verschiedene Lebensstilfaktoren können zu einem Mangel an Mikronährstoffen führen. Obwohl diese Elemente jeweils ihre eigenen Vorzüge und Risiken mit sich bringen, ist ihr Einfluss auf die Nährstoffaufnahme des Körpers oft weniger bekannt. In diesem Artikel werfe ich einen Blick darauf, wie genau diese alltäglichen Faktoren die Versorgung mit essentiellen Vitaminen und Mineralien beeinträchtigen können.

Mangel durch Alkohol

Ein dauerhaft erhöhter Alkoholkonsum steigert das Risiko auf Mangelernährung aus verschiedenen Gründen. Die Leber produziert Galle, notwendig für die Fettabsorption ist. Alkohol wird bevorzugt in der Leber abgebaut. Bei erhöhtem Alkoholkonsum ist das Organ in seiner Funktion der Fettverdauung eingeschränkt, mit der Folge, dass fettlösliche Vitamine nicht ausreichend aufgenommen werden.

Alkohol führt zu Läsionen in der Magenschleimhaut, stört die Barrierefunktion der Darmschleimhaut und führt zu einer Fehlbesiedlung von Bakterien: eine eingeschränkte Verwertung von Nährstoffen ist die Folge. Besonders betroffen von Alkoholmissbrauch sind nicht nur die fettlöslichen Vitamine, sondern ebenfalls Thiamin (B2), Folsäure, Pyridoxin (B6), Cobalamin (B12), Kalzium, Magnesium, Kalium und Zink.

Ausserdem wird mit Alkohol viel Energie ohne Nährstoffe aufgenommen. Für eine ausgeglichene Energiebilanz muss dementsprechend an nährstoffreichen Lebensmitteln gespart werden. In 2012 lag der tägliche Verbrauch in der Schweiz bei 23.2g Alkohol pro Person. Der D-A-CH spricht von einer maximal tolerierbaren Alkoholzufuhr von 10g/Tag für Frauen bzw. 20g/Tag für Männer.

Mangel durch Ballaststoffe

Ballaststoffe sind Bestandteile der pflanzlichen Zellwände, die nicht durch unsere Verdauungsenzyme abgebaut werden. Sie haben eine Vielzahl an positiven Eigenschaften. Die Faserstruktur der ballaststoffreichen Lebensmittel bewirkt eine vermehrte Speichelsekretion, eine gesteigerte Verweildauer im Magen und somit ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Ballaststoffe senken, durch deren Fähigkeit sich an die Gallensäuren zu binden, den Blutcholesterinspiegel und die potenziell kanzerogene Wirkung der Gallensäuren im Darm. Sie vermehren das Stuhlgewicht und die Entleerungsshäufigkeit durch eine Verkürzung der Transitzeit im Darm. Letztes ist grundsätzlich positiv doch hat auch eine Kehrseite. Die verkürzte Passagezeit kann die Absorption von Nährstoffen hemmen. Vor allem die Absorption von Mineralstoffen Kalzium, Eisen, Zink und Kupfer werden gesenkt. Eine ballaststoffreiche Ernährung soll diese Wirkung auf Basis des hohen Gehalts an essenziellen Nährstoffen jedoch ausgleichen. Der tägliche Verbrauch an Ballaststoffen liegt mit 28g pro Person ein wenig unter der Empfehlung der D-A-CH.

Mangel durch Medikamente

Arzneimittel können die Versorgung von Mikronährstoffen auf verschiede Arten unterdrücken. Bestimmte Medikamente können:

  • die Synthese von Mikronährstoffen im Körper hemmen (z.B. Cholesterinsenker hemmen die körpereigenen Coenzym-Q10-Synthese);
  • zu einer Steigerung der Ausscheidung von Mikronährstoffen, zufolge eine erhöhte Wasser und Salzausscheidung, führen (z.B. erhöhte Ausscheidung von Magnesium bei der Einnahme von Diuretika);
  • als Antagonist eines Mikronährstoffs wirken (z.B. Antiepileptika und Vitamin D);
  • einen Appetitverlust verursachen, wodurch die Energie- und damit auch die Aufnahme von Mikronährstoffen gesenkt wird (z.B. Ritalin).

Die Liste ist lange und es empfiehlt sich, mit dem Arzt oder Apotheker über die Wechselwirkungen verschiedener Arzneimittel sowie auf deren Effekte auf die Versorgung mit Mikronährstoffen zu sprechen. In der Schweiz nehmen 50% der Personen ab 15 Jahre wöchentlich Medikamente zu sich. Bei Personen ab 75 Jahre steigt die Anzahl auf 84%. Neben Schmerzmitteln sind Mittel gegen Risiken von Herz-Kreislaufkrankheiten, Bluthochdruck und hohes Cholesterin am weitesten verbreitet.

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