Diabetes-Therapie

Diabetes mellitus ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung, die in zwei Haupttypen unterteilt wird: Typ 1 und Typ 2. Während Typ-1-Diabetes durch einen absoluten Insulinmangel gekennzeichnet ist, entsteht Typ-2-Diabetes meist durch Insulinresistenz und einen relativen Insulinmangel. Die Therapieansätze unterscheiden sich je nach Diabetes-Typ und beinhalten sowohl Lebensstiländerungen als auch medikamentöse Behandlungen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die aktuellen Therapieansätze für beide Diabetes-Typen.

Diabetes mellitus Typ II

Die Behandlung des Diabetes mellitus Typ II beinhaltet drei grundlegende Therapieformen: Diät allein, Diät in Kombination mit oralen Antidiabetika und Diät in Kombination mit Insulin oder anderen injizierbaren Medikamenten wie GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Die Ernährungstherapie kann in den frühen Stadien der Erkrankung oft als alleinige Behandlung ausreichend sein. Eine ausgewogene Ernährung reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Vollkornprodukten und hochwertigen Pflanzenfetten ist sowohl für Diabetiker als auch für die Allgemeinbevölkerung empfehlenswert. Bei Übergewicht wird eine Reduktionsdiät empfohlen, da selbst eine moderate Gewichtsabnahme die Insulinsensitivität verbessern kann.

Komplexe Kohlenhydrate mit einem hohen Ballaststoffanteil sind besonders empfehlenswert. Ballaststoffe haben sättigende Eigenschaften, da sie Wasser binden und das Stuhlvolumen erhöhen, was einer übermässigen Energieaufnahme entgegenwirkt. Das Ziel der Diabetestherapie ist es den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, weshalb Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index bevorzugt werden sollten. Zucker und zuckerhaltige Getränke sollten von Diabetikern vermieden werden, da sie den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treiben.

Zusätzlich sollte körperliche Bewegung Bestandteil jeder Diabetesbehandlung sein. Bei körperlicher Aktivität nehmen die Muskelzellen Glukose unabhängig von Insulin auf, was die Insulinproduktion entlastet. Es ist auch wichtig Stress zu vermeiden, da Stress die Gluconeogenese und Glykogenolyse erhöht und den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.

Diabetes Mellitus Typ I

Diabetes mellitus Typ I wird auch als insulinabhängiger Diabetes mellitus bezeichnet. Bei Typ-1-Diabetes liegt ein absoluter Insulinmangel vor, da die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört sind. Insulin muss substituiert werden um den Körper mit dem fehlenden Insulin zu versorgen und den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Ohne Insulinzufuhr kann es zu einem „Verhungern der Zellen im Überfluss“ kommen, da die angebotene Glukose nicht in die Zellen aufgenommen werden kann. Dies führt dazu, dass der Körper beginnt Fett zur Energiegewinnung abzubauen was eine Ketose verursachen kann. Ketose ist ein Zustand, bei dem sich Ketonkörper im Blut ansammeln. Wenn die Ketose nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie sich zu einer diabetischen Ketoazidose (DKA) entwickeln, einem lebensbedrohlichen Zustand, der zu einem ketoazidotischen Koma führen kann. Die DKA ist durch sehr hohe Blutzuckerspiegel und einen gefährlich niedrigen pH-Wert im Blut gekennzeichnet und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung.

Die Insulintherapie erfolgt in der Regel durch Injektionen oder Insulinpumpen, um den Insulinbedarf individuell anzupassen und eine normale Stoffwechselfunktion aufrechtzuerhalten. Heute ist die intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) mit regelmässigen Blutzuckerselbstkontrollen die Therapie der Wahl bei Typ-1-Diabetikern. Bei der ICT werden mehrere Injektionen von kurzwirksamem Insulin, eine Basalinsulininjektion vor dem Schlafengehen und Bolusinsulininjektionen vor den Mahlzeiten durchgeführt. Moderne Technologien wie kontinuierliche Glukosemessung (CGM) in Kombination mit Insulinpumpen können die Blutzuckerkontrolle weiter verbessern.

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Rezepte

Quellen:

Elmadfa, I.; Leitzmann, C. (2019). Ernährung des Menschen. 6.überb. Auflage, Stuttgart: UTB/Verlag Eugen.

Böhm, B.; Claudi-Böhm, S.; Hien, P.; Kohlhas, K.; Krämer, C. (2013). Diabetes Handbuch. 7. aktual. überarb. Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer.

Weisenburger, L. (2022). So wirkt Stress auf den Blutzucker. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/diabetes/alltag/so-wirkt-stress-auf-den-blutzucker-880669.html (04.05.2024).

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