Nährstoff

Calciferol (Vit D)

Vitamin D, auch bekannt als Calciferol, ist ein fettlösliches Vitamin, das bei ausreichender Sonnenlichtexposition vom Körper selbst produziert werden kann. Säuglinge, ältere Menschen und Personen, die wenig Sonnenlicht bekommen, haben ein höheres Risiko für einen Mangel.

Inhaltsverzeichnis

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Calciferol (Vit D): Aufgaben und Funktionen
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Calciferol (Vit D): Bedarf und Vorkommen
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Gut zu wissen!
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Referenzwerte
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Überdosierung
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Bioverfügbarkeit
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Mangelgefahr
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Mangelerscheinungen
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Beurteilung
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Tipps für den Alltag
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Empfehlungen
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Lebensmitteltabelle

Aufgaben und Funktionen

Unterstützung des Knochenaufbaus:
Vitamin D unterstützt den Aufbau von knochenbildenden Zellen (Osteoblasten) und reguliert die Aktivität von knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Dadurch trägt es zur Stabilität und Funktionsfähigkeit der Knochen bei.

Regulation des Calciumhaushalts:
Vitamin D beeinflusst die Absorption von Kalzium im Darm und dessen Rückresorption in der Niere, wodurch der Kalziumhaushalt im Körper aufrechterhalten wird.

Vielfältige Funktionen:
Vitamin D unterstützt die Muskelentwicklung und -funktion, schützt vor kardiovaskulären und Krebserkrankungen, beeinflusst die Insulinsensitivität und verbessert das Immunsystem durch die Stimulation der Bildung und Funktion der Fresszellen (Makrophagen).

Bedarf und Vorkommen

Vitamin D kommt in wenigen Nahrungsmitteln vor, wie z.B. Fischleber, fettreichen Fischen und Eigelb. In einigen Ländern wird es Nahrungsmitteln wie Milch und Getreideprodukten zugesetzt. Der Bedarf liegt bei etwa 20 µg pro Tag bei fehlender endogener Synthese, besonders wichtig für Säuglingen, ältere Menschen und bei unzureichender Sonnenexposition.

Gut zu wissen

Referenzwerte - Bedarf
Vitamin D in µgmw
0-12 Monate10,010,0
> 1 Jahr20,020,0
Überdosierung

Eine Überdosierung von Vitamin D passiert meistens durch zu viele Nahrungsergänzungsmittel. Dies kann zu hohen Kalziumwerten im Blut führen, was Nierensteine verursachen kann. Symptome sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durst, häufiges Wasserlassen, Muskelschwäche und Gelenkschmerzen. Erwachsene sollten nicht mehr als 100 µg pro Tag einnehmen.

Bioverfügbarkeit

Die Verfügbarkeit von Vitamin D wird durch Alter, Hautpigmentierung, Sonnenschutz, Jahres- und Tageszeit sowie geografische Faktoren beeinflusst. Ältere Menschen haben eine verringerte Kapazität zur Vitamin-D-Synthese in der Haut. Vitamin D ist hitzestabil, aber empfindlich gegenüber Sauerstoff und Licht. Medikamente wie Sedativa und Antikonvulsiva können den Vitamin-D-Status negativ beeinflussen.

Mangelgefahr

Der Grossteil des Vitamins wird bei Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet und nur zu rund 10% über die Nahrung aufgenommen. In den sonnenarmen Monaten ist die Sonnenstrahlung in unserer Region zu schwach für eine ausreichende Vitamin-D-Bildung über die Haut und die Reserven in Leber, Fett- und Muskelgewebe können erschöpft werden.

Nur wenige Nahrungsmittel enthalten Vitamin D. Besonders gefährdet sind Menschen mit Malabsorptionssyndromen, chronischen Leber- und Nierenschäden sowie ältere Menschen und Personen mit geringer Sonnenexposition.

Mangelerscheinungen

Mangelsymptome führen besonders zu Schäden der Knochen, wie Rachitis bei Kindern oder Osteomalazie und Osteoporose bei Erwachsenen. Niedrige Vitamin-D-Blutwerte sind mit einer erhöhten Sturz- und Frakturrate assoziiert.

Eine unzureichende Zufuhr wird mit verminderter geistiger Leistung, Depressionen, Demenz und Alzheimer in Verbindung gebracht.

Beurteilung

Der Vitamin-D-Status wird durch eine Blutprobe gemessen. Normale Werte liegen bei mindestens 30 nmol/l. Werte unter 12 nmol/l zeigen einen Mangel an. Um gesund zu bleiben, sollten die Werte idealerweise über 50 nmol/l liegen.

Tipps für den Alltag

Ein täglicher 20-minütiger Spaziergang im Sonnenlicht mit unbedecktem Gesicht, Händen und einem Grossteil der Arme und Beine sowie der Verzehr von fettem Fisch wie Hering oder Makrele, Eigelb und Speisepilzen verbessern die Versorgung. Das Bundesamt für Lebensmittel und Veterinärwesen (BLV) empfiehlt, bis zum 3. Geburtstag und ab 60 Jahren Vitamin-D-Supplemente zu nehmen. Für alle anderen gilt diese Empfehlung im Winter.

Relativ neu auf dem Markt ist Vitamin D2-Pulver aus Pilzen. Im Supermarkt sind angereicherte Produkte vor allem bei den Margarinen und Milchprodukten zu finden. Um eine toxische Überdosierung zu vermeiden, sollten die Supplemente korrekt angewendet und Vitamin D nicht aus verschiedenen Quellen (angereicherte Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Arzneimittel) gleichzeitig konsumiert werden.

Zur Unterstützung der Knochengesundheit sind zusätzlich zu Vitamin D regelmässige Bewegung und kalziumreiche Lebensmittel wichtig, wie Milchprodukte, dunkelgrünes Gemüse, Nüsse und Ölsaaten oder kalziumreiches Mineralwasser bei Verzicht auf Milchprodukte.

Empfehlungen

Spannende Fakten über Ernährung

Unsere Ernährung beschäftigt uns jeden Tag, ein Leben lang. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist zudem die Grundlage für unsere Gesundheit und hängt mit verschiedenen Prozessen und Phänomenen unseres Körpers zusammen.

LebensMittel

Fette und Öle

Lebertran 330 µg
Margarine 2,5 µg
Butter, gesalzen 2,4 µg
Butterschmalz 1,6 µg
Butter 1,2 µg

Fisch und Meeresfrüchte

Aal 90 µg
Sprotte 32 µg
Hering 27,6 µg
Anchovis 22,4 µg
Seeforelle 22,3 µg
Sardinops 20 µg
Forelle 19 µg
Schwarzer Heilbutt 16,7 µg
Miesmuscheln 8,9 µg
Makrele 6,9 µg
Jakobsmuschel 5,4 µg
Venusmuschel 5 µg
Lachs 4 µg

Fleisch

Rinderleber 1,9 µg
Gänseleber 1 µg

Gemüse und Salat

-

Früchte

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Eier und Eierprodukte

Eigelb 5,6 µg
Hühnerei 2,9 µg

Milch, Milchprodukte und Käse

Gouda 1,25 µg
Schlagsahne 1,2 µg
Hartkäse 1,1 µg
Emmentaler 1,1 µg
Gorgonzola 1 µg
Parmesan 0,7 µg
Brie 0,7 µg

Nüsse und Samen

-

Hülsenfrüchte

-

Getreide und -produkte, Pseudogetreide

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Pilze

Pfifferling 24 µg
Champignon (getrocknet) 23 µg
Steinpilz (getrocknet) 22 µg
Shiitakepilz, (getrocknet) 11 µg
Trüffel (getrocknet) 5 µg

Sonstiges

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Niacin (Vit. B3)

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Quellen:

BLV – Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (2022). Bedarf an
Nährstoffe. https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/empfehlungen-informationen/naehrstoffe/hauptnaehrstoffe.html (17.05.2024).

Biesalski, H. K.; Grimm, P.; Nowitzki-Grimm, S. (2020). Taschenatlas Ernährung. 8., überarb. Auflage. Stuttgart: Thieme

DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) (2012). Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D. https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/vitamin-d/(17.05.2024).

EFSA – European Food Safety Authority (2020). Safety of vitamin D2 mushroom powder as novel food pursuant to regulation (EU) 2015/2283.

Elmadfa, I.; Leitzmann, C. (2019). Ernährung des Menschen. 6.überb. Auflage, Stuttgart: UTB/Verlag Eugen.

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